Computerwoche, CIO & CSO
Martin Bayer:
Martin Bayer: Okay, Okay, perfekt. Sie sind unterrepräsentiert, werden schlechter bezahlt und kämpfen nach wie vor gegen viele Vorurteile an. Gerade in der IT -Branche herrscht nach wie vor erschreckenderweise ein eklatanter Frauenmangel. Herzlich willkommen bei Tech Talk Voice of Digital, dem Podcast von Computerwoche, CIO und CSO. Mein Name ist Martin Bayer. Ich bin Chefredakteur bei der Computerwoche und begrüße Sie hier zu einer neuen Podcast -Folge. Sehr schön, dass Sie heute bei uns reinhören. Heute geht es bei uns um die Frage, warum es immer noch viel zu wenige Frauen in IT -Berufen gibt. Zu Gast bei mir im Studio ist heute Frau Anna Hartmann. Sie ist stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe WUMEN at DSAG, der deutschsprachigen SAP -Anwendergruppe. Und hauptberuflich ist sie Prokurristin der Informed Service GmbH. Hallo Frau Hartmann, schön, dass Sie heute bei uns sind.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Ja, hallo Herr Bayer, freut mich
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Ja,
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: auch sehr.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: die Initiative Women at DSAG wurde 2019 ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel, die Position und Rolle von Frauen innerhalb der DESAG sowie im SAP und im IT -Umfeld zu stärken. Wie sehen Sie denn momentan so generell die Rolle von Frauen in der IT -Branche hier in Deutschland und insgesamt im IT - und Tech -Umfeld?
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Ja, insgesamt muss man sagen, wir sind leider immer noch zu wenig Frauen. Das merkt man immer wieder. Bei der DSAG leider auch. Deswegen ist auch das Wurmen -Netzwerk damals entstanden, weil wir einfach bei der DSAG auch wirklich unterrepräsentiert sind. Das merkt man immer auf den Kongressen. Da sind sehr, sehr viele Männer unterwegs, wenig Frauen. was ich immer sehr sehr schade finde, weil für mich das wirklich der perfekte Beruf ist, den ich eigentlich gewählt habe
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: in der Informatik und deswegen würde ich mich freuen, wenn das auch mehr Frauen ergreifen.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Wo sehen Sie denn da die Ursachen? Wir haben gerade in der IT -Branche in Deutschland einen seit Jahren grassierenden Fachkräftemangel. Im Grunde genommen können wir es uns gar nicht leisten, auf Frauenpower zu verzichten. Was sind da aus Ihrer Sicht die Ursachen, warum es nach wie vor schwer ist, für Frauen hier Fuß zu fassen?
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Ich glaube, das hat verschiedene Level, verschiedene Schichten. Eigentlich hat man schon früh in der Schule viele Fördermöglichkeiten, die nicht immer genutzt werden. Es gibt ja inzwischen wirklich sehr, sehr viele Förderprogramme. Gerade die SAP macht da auch wirklich viel, um in MINT -Berufen eben Mädchen zu fördern oder generell Schüler zu fördern. Aber trotzdem, also so war meine Erfahrung, kann sich natürlich inzwischen etwas verändert haben. Ist das immer noch so verschrien, die Software -Entwickler hat man dann immer so gleich als Bild. Die sitzen ja da im Keller und programmieren vor sich hin und kommen da gar nicht raus. Und das ist so ein bisschen ein falsches Bild, was dann entsteht, was dann eventuell auch Mädchen oder Frauen daran hindert, eventuell Informatik zu studieren. Bei mir war das damals tatsächlich auch so. Ich habe überlegt, möchte ich jetzt wirklich Informatik studieren oder mache ich doch was anderes? Zum Glück habe ich mich dann für Wirtschaftsinformatik entschieden. Und da hat man es dann aber auch gleich gemerkt im Studium. Also anfangs waren wir, glaube ich, so sechs, sieben Frauen von insgesamt 80 Studenten ungefähr. Und ja, nach ... glaube, einem Semester waren wir dann nur noch zwei Frauen und dabei ist es auch geblieben bis zum Master.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Vielen
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Das
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Dank für's Zuschauen.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: war halt wirklich schade, ja. Und das ist tatsächlich auch, wenn man heutzutage hier an die Informatikfakultät guckt, ist es auch wirklich so. Also das hat sich leider nicht geändert bis heute und ich glaube, das liegt oft daran, dass man ein falsches Bild hat. Also...
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Es ist
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: ja ganz spannend und herausfordernd, was man eigentlich alles machen kann mit dem Beruf. Man muss ja eben nicht im Keller sitzen und Software entwickeln.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Definitiv, gerade heute immer mehr Software durchdringt eigentlich unser Leben, unsere Wirtschaft in ganz vielen Spektren und Fächern. Also wie Sie sagen, eigentlich ein extrem spannender Beruf. Da müsste man doch eigentlich mehr Lust darauf machen, wirklich auch schon in den Schulen. Aber anscheinend sind da immer noch so Rollenbilder irgendwo manifestiert. die im Grunde genommen durchgetragen werden. Wenn Sie sagen, Sie waren zwei Frauen im Studium, dann sind Sie in den Beruf gekommen. Wie waren denn da Ihre Erfahrungen nach dem Studium, die ersten beruflichen Anläufe, wie sind Sie da in den Job reingekommen?
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Also da bin ich eigentlich sehr gut reingekommen, weil ich kannte ja dann das Umfeld schon, sage ich mal, viele Männer. Man kennt dann auch eventuell die Sprüche, die hier und da mal fallen oder so. Man hat sich so ein bisschen an das Umfeld gewöhnt. Und ich hatte das Glück, dass ich wirklich in ein tolles Team gekommen bin, was sehr, sehr jung war damals und dadurch... hatte man viel, also hat man auch viel in der Freizeit gemeinsam gemacht, viel Interaktion miteinander gehabt und ich habe das damit auch als sehr, sehr spannendes Feld kennengelernt. Also bei mir war damals so ein bisschen die Auswahl. Mit 18 habe ich quasi angefangen, neben dem Studium direkt, mir was zu suchen und da habe ich noch überlegt, mache ich jetzt im Kaufland hier so einen Supermarktjob, Regale einräumen oder... habe mir dann überlegt, okay, ich mache doch lieber was Produktives, wo ich auch was lerne. Das war auch eine gute Entscheidung. Und ja, also das hat mir sofort sehr viel Spaß gemacht, weil es halt herausfordernd war. Zum Glück habe ich auch relativ viel Verantwortung direkt bekommen. Ich habe mit der Softwareentwicklung gestartet, mit ABAP -Entwicklung und habe relativ viel, also habe direkt so eine eigene App gekriegt, die ich dann halt warten sollte und da neue Funktionen rein programmieren sollte und das fand ich erstmal super so als Start.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Sie sprachen es gerade an, junges Team. Glauben Sie, dass sich jetzt mit der neuen Generation, die jetzt in den Arbeitsmarkt rückt, die auch in den nächsten Jahren zunehmend mehr Verantwortung übernehmen wird, auch so ein Wandel in den Strukturen und auch vor allem in den Kulturen stattfinden wird? Wir sprechen ja jetzt viel über Gen Z. Sie wird ja oft auch mal gerne geschimpft. Die wollen da gar nicht mehr arbeiten und so. Aber auf der anderen Seite sehe ich da durchaus sehr viel Positives. Man hinterfragt sich stärker, Work -Life -Balance ist ein großes Schlagwort. Das scheint sich doch gerade in den Köpfen auch einiges zu bewegen. Wird das dann aus Ihrer Sicht oder könnte das mit auch jetzt so ein Startpunkt sein, dass endlich diese alten Vorurteile mit überwunden werden und das dann dadurch wirklich mal mehr Frauen in IT -Berufen Fuß fassen?
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Also ich denke und hoffe ja. Also wir haben bei uns quasi so ein bisschen in der DNA, dass wir, da wir relativ nah an der Uni sind, dass wir immer wieder Werkstudenten reinholen, die dann auch bei uns ausgebildet werden. Das heißt, wir haben aktuell bestimmt, ich weiß die genaue Zahl nicht, 20, 25 Werkstudenten bei uns in der Firma, die in den unterschiedlichsten Bereichen ausgebildet werden. Und da merkt man schon, also Ich mache das jetzt fast 15 Jahre, ich werde jetzt 33 bald und man merkt, dass man nochmal, also das Mindset hat sich einfach komplett geändert. Also im Vergleich zu mir, bei mir war das damals eher noch so, wenn man Karriere machen will, dann muss man auch hart arbeiten und viele Überstunden machen und sich wirklich reinkämpfen, sage ich mal. Inzwischen die Generation ist eher so, die achten dann auch drauf, okay, nicht so viel Überstunden, die möchte ich jetzt auch wieder abbauen und in meiner Freizeit möchte ich auch nicht erreichbar sein, was ich richtig und gut finde. Also ich finde das super, wie die jungen Leute da auf sich achten. Und wenn man mal darauf achtet, ich finde, dass immer so geschimpft wird, das ist eigentlich falsch, weil... die sind trotzdem immer noch einsatzbereit. Also wenn es wirklich drauf ankommt, dann wissen die Leute auch, okay, ich muss jetzt hier mal ein paar Stunden länger bleiben und ich hänge mich rein.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Aber wie gesagt, wollen dann halt auch ein paar Wochen später fragen dann halt auch nach, okay, möchte ich jetzt mal hier ein paar Tage Urlaub machen oder so.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Damit
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: muss man halt leben, damit muss man dann arbeiten, aber... Ich finde das eigentlich gut, dass sich das ändert und dass sich da das Mindset auch komplett wandelt. Weil, also das...
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: ändert
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: ja.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: sich damit dann auch so die ja im Grunde genommen also so dass das das Frauenbild also dass dann auch mehr Frauen sagen okay jetzt wird das mal ein bisschen lockerer es sind dann wie sie auch beschrieben haben eben nicht mehr so die Hardcore Entwickler die irgendeinen Code da Tag aus Tag ein runter runter kloppen also wird es dann auch könnte das so ein Motivationsschub geben, dass mir Frauen sagen, okay unter den Umständen kann ich mir dann auch wirklich vorstellen in den Beruf reinzugehen. Und ja, das ist auch mit Spaß zu machen.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Also es wäre meine Hoffnung, sage ich mal. Bei uns muss ich leider sagen, ist es tatsächlich immer noch so, dass wirklich wenig Informatik -Studentinnen, also wir haben bei uns so ein, zum Beispiel so ein großes SAP -Basisteam, da haben wir, ich glaube, 22 Mitarbeiter, da haben wir eine Frau,
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Okay.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: was wirklich viel zu wenig ist.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Dabei, also wenn jetzt, wenn wir nach so Quereinsteigern suchen, oder sowas. Wenn wirklich mal jemand aus einem anderen Bereich zu uns kommt, die merken relativ schnell, okay, es gibt da Bereiche in der IT, ich muss zwar grundlegend verstehen, was ist eine Datenbank? Was heißt das Wort quasi? Also wie hängt das alles zusammen? Wie ist so ein SAP -System aufgebaut? Wie sieht die Architektur aus vielleicht? Aber man muss eben nicht programmieren können oder so, sondern man muss, also es werden ja auch andere Skills gebraut. Also gerade wenn man mit dem mit dem Kunden unterwegs ist, mit dem Kunden zu kommunizieren, die Anforderungen aufzunehmen, generell überhaupt nachzufragen, im Team, wie ist der Stand, mit dem Team zu agieren, den Überblick zu behalten, die Aufgaben zu organisieren, zu priorisieren und so weiter und so fort. Was ja dann auch, sag ich mal, was ich jetzt alles genannt habe, auch in Richtung Führungsqualitäten geht, sag ich mal. sind ja schon Skills, die man da
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: gut gebrauchen kann. Das merken dann schon einige, okay, damit kann ich auch in der IT was anfangen und wenn ich das grundlegend verstanden habe, kann ich da auch einsteigen. Das heißt, wir haben da auch einige Frauen, die tatsächlich dann mal gewechselt sind, zum Beispiel
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: in der Entwicklung, die dann gesagt haben, okay, das finde ich eigentlich ganz spannend, vielleicht könnte ich da doch Fuß fassen.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Aber leider immer noch viel zu wenig.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Ja, vielleicht braucht es einfach Zeit, aber Sie haben es gerade angesprochen. Also das ist, wie Sie sagen, eben nicht nur dieses Kot runterkloppen, sondern oder Kot runterkloppen und dem Kunden dann irgendwann vor die Füße werfen und ihm sagen, hier friss oder stirb, sondern es geht eben viel stärker darum, auf die Kundenbedürfnisse einzugehen. Neue Konzepte wie DevOps, also ständig zu hinterfragen, ist es das Richtige, liebe Kunde, was ich hier eigentlich mache? Wo müssen wir nochmal eine Schleife drehen? was nachbessern, was anders machen. Also diese Flexibilität und diese Interaktion sowohl intern in den Teams wie auch nach außen Richtung, Richtung Kundenorganisationen ist ja heute viel, viel stärker, viel, viel stärker gefragt. Und klar, wie Sie sagen, das kann natürlich durchaus attraktiv sein, da einfach auch ganz andere Rollen für Frauen in diesen Teams. einzunehmen. Gerade wenn es auch darum geht globale Teams zu steuern. Also es findet ja dann teilweise wirklich länderübergreifend, kontinentübergreifend statt. Also im Grunde genommen extrem spannende Aufgaben, die da auf ja auch Frauen warten letzten Endes.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Genau.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Wenn Sie sagen, auch bei der DESAG sind leider immer noch viel zu wenig Frauen. Sie haben jetzt diese Initiative gegründet, Woman at DESAG. Können Sie da beschreiben, was Sie da für Aktivitäten machen, wie Sie da gucken, so die, ja, das Standing der Frauen ein bisschen stärker hervorzuheben und zu stärken? Was passiert da so hinter den Kulissen oder auch vor den Kulissen auf der Bühne?
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Ja, genau. Also eines unserer Hauptziele ist eigentlich, ja wirklich die Frauen sichtbarer zu machen und insbesondere auch miteinander zu vernetzen. Also weil, was uns wirklich immer wieder aufgefallen ist, dass einige gesagt haben, ja, ich komme zwar zu den Kongressen, aber ich kenne da keinen und es gibt zwar ein Abend -Event, das ist ganz nett, aber ich gehe dann doch lieber ins Hotel, weil ich habe keinen, mit dem ich mich überhaupt austauschen kann, weil ich eben... Man spricht ja dann doch nicht einfach irgendwen an, der da gerade am Tisch sitzt oder so. Und da haben wir erstens verschiedene Webinarreihen, die wir halt anbieten zu auch Gehaltsstrukturen, was Sie ja schon gesagt haben, dann auch wie man Netzwerk aufbauen kann, aber auch ganz andere Themen wie, wie kann man auf LinkedIn seine Personal Brand ausbauen oder solche Themen, also ganz, ganz spannend und
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: versuchen einfach da Themen zu platzieren und Frauen so ein bisschen zu empowern und natürlich dann dieses Netzwerk bilden. Also viele kennen sich jetzt auch schon untereinander, haben sich eben kennengelernt, tauschen sich dann auch zu verschiedenen... fachlichen Themen eben aus,
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: was wirklich gut ist. Und was ich immer ein springender Punkt finde, was ich wirklich sehr, sehr wichtig finde, dass man eventuell sich auch einen Mentor sucht oder eine Mentorin, die einem dann weiterhilft, Tipps gibt, einem im Wachstum hilft, sage ich mal, weil man weiß nicht sofort alles selber, aber wenn man jemanden hat, der schon ein bisschen erfahrener ist und ... einem vielleicht auch hilft, ach hör da vielleicht mal nicht so genau hin oder das und das ist wichtig, darauf musst du achten, das finde ich halt immer super und ich glaube da haben sich schon einige Verbindungen etabliert in dem Netzwerk, die wirklich hilfreich sind und dann leider nur einzelnen Frauen, aber natürlich
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: einigen helfen. Und genau, was auch noch ein großes Thema ist, dass wir halt auch Frauen auf die Bühne bringen wollen, das heißt, dass wir auch beim Jahreskongress und bei den Technologietagen jetzt wieder Sessions hatten, wo wir dann auch speziell nach Frauen gesucht haben, die eben dann nicht nur über irgendwelche Empower -Themen, sage ich mal, reden, sondern eben auch über Fachthemen, zum Beispiel SAP Analytics Cloud hatten wir jetzt beim Jahreskongress einen ganz tollen Vortrag von zwei Powerfrauen, die sich sonst nicht auf die Bühne gestellt hatten,
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: die wir wirklich dazu
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: ermutigt haben, dass sie das machen. Und das war dann ein ganz spannender Vortrag. Und das versuchen wir halt so ein bisschen mehr zu empowern, dass die Frauen sich auch trauen, sich auch zeigen, damit auch das sichtbarer wird, dass Frauen in der IT sind und eben da bei Themen mitwirken können.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Wie kommt das bei den männlichen Kollegen an? Müssen sie da immer noch gegen Vorurteile ankämpfen oder sagen die hey super, dass ihr da so stark unterwegs seid? Also fühlen sie sich da entsprechend unterstützt? Jetzt einmal so Frage Richtung DESAG und SAP umfällt und auf der anderen Seite auch Frage so in Richtung ihr Unternehmen. Also wird das akzeptiert und auch gefördert?
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Also größtenteils sind die Reaktionen und die Resonanz positiv. Es gibt aber schon immer mal so ein paar Gegenstimmen. Deswegen habe ich das auch geradezu betont, dass wir eben auch Frauen mit fachlichen Themen auf die Bühne bringen, weil wir möchten eben nicht so ein Netzwerk sein, was einfach nur redet, weil sie reden können, sage ich jetzt mal, sondern eben auch wirklich einen Mehrwert liefert. Und das wird manchmal so ein bisschen kritisch beäugt, ob wir jetzt, was machen die denn da, sag ich mal, oder einfach so ein bisschen schwierig gesehen. Das finde ich immer ein bisschen schade, weil wir haben von Beginn an gesagt, wir heißen zwar Women at DSAG, aber wir begrüßen auch gerne Männer, wenn sie an den Sessions teilnehmen wollen. Sei es, wenn es jetzt um Gehaltsverhandlungen geht oder was auch immer, begrüßen wir auch sehr gerne Männer. Wir schließen da keinen aus. Aber dadurch, dass das natürlich womanetiges AG heißt und wir dann auch noch so einen Magenta -Pink oder wie man die Farbe nennen möchte als Logo haben, fühlt sich der ein oder andere Mann dann doch eher, ich will nicht sagen ausgegrenzt, aber er möchte nicht
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: so gerne teilnehmen. Das finde ich immer ein
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Okay.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: bisschen schade, weil wir da wirklich offen sind für alles.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Ja, es ist wirklich schade, dass es überhaupt so ein Forum braucht, weil eigentlich müsste das viel selbstverständlicher sein, im Grunde genommen. Dass Frauen eben genauso mit, wie sie gerade beschrieben haben, mit den fachlichen und den IT -Hardcore -Themen umgehen können, genau wie Männer. Wir reden jetzt seit vielen Jahren darüber, es müsste eigentlich schon viel stärker in den Köpfen angekommen. angekommen sein.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Nam.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Wie ist das bei Ihnen im Unternehmen? Sie haben gesagt, Sie sind jetzt seit 15 Jahren mit dabei. Wie haben Sie das im Laufe der Zeit wahrgenommen? Hat da so eine Art Kulturwandel im Mindset stattgefunden? Oder sehen Sie da auch noch durchaus an der einen oder anderen Stelle Punkte, wo Sie sagen, da könnten wir aber noch ein bisschen besser werden?
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Also bei uns sich da eigentlich kaum pumpte tatsächlich, weil bei uns, also ich muss dazu ein bisschen beschreiben, wie das bei uns gewachsen ist. Ich hatte ja vorhin gesagt, wir sind sehr uninahe. Wir sind, also unsere Firma ist erst vor fünf Jahren gegründet, weil wir aus der Uni rausgewachsen sind. Das heißt, als ich vor 15 Jahren hier angefangen habe, ich war zwischendurch auch mal woanders, bin dann aber gerne wiedergekommen, waren wir noch an der Uni alle. und sind im Prinzip vor, die sind jetzt tatsächlich sogar gerade sechs Jahre geworden, merke ich gerade, sind dann quasi vor sechs Jahren ausgegründet und dadurch gibt es bei uns so Generationen quasi. Es gibt eine Generation, die ist jetzt so um die 45, sage ich mal, dann gibt es eine Generation, meine Generation, die ist so 30, 35 und Dann gibt es jetzt wieder die nächste Generation, so 25, und jetzt kommt langsam schon wieder die nächste Generation, die jetzt so im ersten Semester sind, die so 18, 19 sind. Und dadurch ist bei uns ein relativ freundschaftliches Verhältnis. Das heißt, alle kennen sich gut aus dem Studium oder selbst wenn jemand dazukommt, wird er bei uns eigentlich herzlich aufgenommen und gehört einfach direkt mit dazu. Und interessanterweise ist bei uns in der Bereichsleiterrunde, wenn ich das mal sehe, wir haben bei uns acht Bereiche, da haben wir vier Frauen. Also das ist eigentlich super ausgestattet. Ich muss dazu sagen, dass die technischeren Bereiche doch eher Männer haben, aber das ist leider so. Aber wir haben bei uns tatsächlich in den technischeren Bereichen auch einige Frauen und versuchen das auch zu unterstützen. Also beispielsweise letztes Jahr habe ich bei mir im Team eine Auszubildende eingestellt. Ich habe nicht auf das Geschlecht geguckt bei der Einstellung, wirklich nicht, aber wir haben am Ende uns für eine Auszubildende entschieden. Da habe ich mich sehr gefreut, tatsächlich. Wir hatten 30, 40 Bewerbungen und davon waren auch wieder bloß drei Frauen, aber die eine Frau hat uns halt überzeugt. Und dadurch ist das bei uns eigentlich das ist so drin in der DNA, ja, also bei uns wird keiner irgendwie benachteiligt oder so, wir sind auch relativ international durch die Uni, haben Studierende aus Indien, aus dem Iran, aus Syrien, überall her eigentlich und dadurch funktioniert das eigentlich sehr sehr gut, das heißt es wird eigentlich eher auf die Skills geachtet, wer kann was, wer passt wohin und wenn jetzt quasi Jemand Teamleiter wird eben nicht geguckt, ok, wer ist jetzt der nächste, der befördert werden müsste oder
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: wie das in manchen Unternehmen ist, sondern es wird einfach geguckt, wer hat die richtigen Skills und wer passt halt auf die Position. Und dadurch schaffen das dann auch immer mal wieder Frauen, weil die halt auch gute Soft Skills mitbringen, die manche dann von den männlichen IT -Kollegen, also ist nicht ausgeschlossen, haben auch sehr, sehr viele,
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: aber die dann eher solche Soft Skills einfach mitbringen.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Definitiv. Ja, und wir haben das ja in den letzten Jahren auch immer wieder gehört. Gerade so divers zusammengesetzte Teams funktionieren einfach besser, weil unterschiedliche Perspektiven mit reinkommen. Man ist kreativer, man bekommt andere Blickwinkel und bringt natürlich eine ganz spannende eigene Dynamik dann auch mit, wo auch viel Neues und Innovationen entstehen.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Ja genau und ich glaube also ich habe ja ein kleines Entwicklerteam mit acht Leuten bei mir. Da sind, wenn ich mich jetzt mal nicht mitzähle, noch zwei Frauen quasi. Ist leider auch mir noch zu gering der Anteil, aber mehr Bewerberinnen hatten wir halt leider nicht. Und ich finde das super, wie das da aufgestellt ist. Also tatsächlich, die helfen sich gegenseitig und wenn halt... Problem ist, dann tut sich jemand hervor und versucht halt, dem anderen zu helfen und so weiter. Und dadurch, dass das Team halt so divers ist, funktioniert das halt auch. Also sind generell relativ empathische Leute, also auch die Männer, auch wenn es jetzt Softwareentwickler sind tatsächlich.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Ich bin ein bisschen schockiert.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Davon würde ich zu gar keinem sagen, dass er jemand ist, der im Keller sitzt und dann nur programmiert tatsächlich. Und ich finde das toll, was das dann für eine Dynamik einfach hat, weil Solche Teams, die schaffen einmal eine super gute Atmosphäre, also dass man einfach sich wohlfühlen kann, dass man das Gefühl hat, man kommt gerne zur Arbeit. Und gerade dann geht auch so ein bisschen der Druck verloren, sag ich mal. Wenn man immer sich gegenseitig unterstützt, sich immer hilft, dann hat man auch so ein gemeinsames Ziel und versucht halt auch gemeinsam was zu schaffen. Und das finde ich gerade toll an solchen Teams, dass das halt wirklich gut funktioniert.
Anna Hartmann:
Martin Bayer:
Martin Bayer: Ja, klasse. Also es tut sich auf jeden Fall etwas, so das klassische Bild des Software -Nerds, der im Keller im Dunklen sitzt, Pizza und Cola in sich rein stopft und Tag aus, Tag ein, nur Software -Code in die Tasten kloppt. Das scheint sich allmählich aufzuheben. Es braucht immer noch ein bisschen, um die alten Rollenbilder zu überwinden. Aber es scheint sich doch einiges zu tun, weil man... offensichtlich merkt, gerade Frauen tun der IT gut. Es ist wichtig, sie zu empowern. Es ist wichtig, Netzwerke zu bilden. Und ja, ich hoffe, dass sich die nächsten Jahre noch einiges an dieser Stelle bewegt. Danke, dass Sie heute mit dabei waren. Das war die heutige Folge von Tech Talk Voice of Digital. Mein Gast war Anna Hartmann von der Arbeitsgruppe WUMEN at DSAG. Ich bin Martin Bayer, Chefredakteur der Computerwoche. Danke an alle, die uns heute zugehört haben. Tschüss und machen Sie es gut. Wenn Sie noch Fragen haben, schreiben Sie uns eine E -Mail an podcast .idg .de. Ihnen hat die Episode gefallen, dann hören Sie auch in unsere anderen Tech -Talks rein. Uns gibt es überall da, wo es Podcasts gibt. Machen Sie es gut. Tschüss. Super! Gut, jetzt schaue ich gerade, jetzt drücke ich mal den Stoppknopf.
Martin Bayer:
Anna Hartmann:
Anna Hartmann: Mhm.