Computerwoche, CIO & CSO
Martin Bayer: Eiser ab und her sind, mit zwei Drohren in manchen Häusern. So wird sich natürlich auch noch was wie bei der Gebietfreiheit im Internet schockt. Das ist eine riesen Belastung für ganz ganz viele insolane Wettbewerbsstädter, aber auch große Unternehmen. Und unter und schlicht wird es wahrscheinlich so aussehen, dass insolanes Beginn mit ganz ganz vielen Unternehmen eine Sprache für die Werte der Menschen.
Tristan Fincken: Und unterm Strich wird es wahrscheinlich so ausgehen, dass insbesondere zu Beginn nächsten Jahres ganz, ganz viele Unternehmen erst mal Strafen schlucken müssen oder auch Strafen schlucken werden, um sich vielleicht auch noch mal Zeit zu erkaufen. Da ist wirklich die Frage, wie das weitergeht.
Martin Bayer: Frage, wie das weitergeht.
Tristan Fincken: ob da auch möglicherweise noch mal nachgebessert werden muss, auch soweit juristisch. Und ich vermute mal 2026 sind wir tatsächlich alle schlau.
Martin Bayer: ob da auch noch mal nachgebessert werden wird, auch soweit wüsstlich. Und ich vermute mal, Sie direkt gefahren, so wie Sie das jetzt gesagt haben. Martin Bayer (12:1.370) in der nationalen Gesetzgebung der Länder wieder spielen wird. Du hast es gerade angesprochen, Tristan Nist II, das jetzt vermutlich nächstes Jahr irgendwann verabschiedet und dann wohl auch Kraft treten wird. Julia, du bist unsere Sicherheitsexpertin hier. die vergangenen Monate auch schon regelmäßig über die Vorfälle, die hier in Deutschland passiert sind. berichtet, da kann einem ja schon manchmal auch ein Stück weit Angst und Bange werden. meine, jeder weiß im Grunde genommen, wie wichtig IT-Security ist, aber oft passiert dann doch erst was, wenn es ein Unternehmen erwischt hat. Ich dachte eigentlich, dass wir da schon ganz ehrlich ein bisschen schlauer geworden sind, aber irgendwo scheint immer noch das alte Sprichwort zu gelten, aus Schaden wird man klug. Wobei dieser Schaden natürlich dann auch existenzbedrohend sein kann für viele Unternehmen.
Julia: Ja, also das ist richtig. wenn ich mir so unsere Angriffsliste anschaue, dann sieht man auch, dass vor allem Ransomware das große Problem von den Unternehmen ist. Weil es gibt auch immer noch viele, die trotz dieser BSI-Empfehlung kein Lösegeld zu zahlen, trotzdem zahlen, weil sie einfach Angst haben, dass sie dann nicht mehr an ihre Daten kommen oder weil es...
Martin Bayer: Ist da deine Wahrnehmung?
Julia: in ihren Augen einfacher erscheint, das Lösegeld zu zahlen. Aber es ist ja dann auch gar nicht sicher, dass sie dann die Daten wiederbekommen. Und die Ransomware-Angreifer, die verschlüsseln ja die Daten jetzt nicht mehr nur, sondern die verkaufen die ja jetzt auch im Darknet und erpressen damit die Unternehmen. Das heißt also, wenn sie mal die Daten haben oder ... Es zeichnet sich jetzt auch ein Trend ab, dass sie die Daten auch einfach so aus Zerstörungswut löschen. Also dass sie quasi jetzt nicht unbedingt verkaufen, einfach... Cyberkriminelle gibt es ja ganz unterschiedliche, die einfach sagen, wir möchten dem Unternehmen Schaden. Also man muss ja auch immer so die politische Lage im Hinterkopf behalten. Das hat man ja auch gesehen. Mit dem russischen Angriffskrieg...
Martin Bayer: Mhm.
Julia: oder mit dem Krieg im Gazastreifen, dass eben da auch Cyberkriminelle mitmischen und eben auch wirklich Länder angreifen. Und ich glaube, das wird uns im nächsten Jahr auch noch weiter beschäftigen. Also, dass es eben nicht nur finanziell motivierte Cyberkriminelle gibt, sondern wirklich welche auch, die uns als Nation angreifen. Da muss gerade Deutschland wirklich noch, das sagen mir eigentlich alle Experten, mit denen ich spreche, wirklich noch viel, viel mehr tun. Auch NIS 2 wird da nicht ausreichen. Es muss auf jeden Fall von Seiten der Unternehmen noch viel, viel mehr passieren, um sich davor zu schützen.
Martin Bayer: Ja, also der vielebeschworene Cyberkrieg, über den wir ja auch schon so oft gesprochen haben die vergangenen Jahre. Also er greifbarer ein Stück weit. Es ist auch im Bereich Sicherheit, KI natürlich ein großes Thema mit zwei sehr unterschiedlichen Seiten. Auf der einen Seite hilft die Technik natürlich auch den Hackern, ihre Angriffe noch raffinierter, noch ausgefeilter. gestalten ganze Angriffsketten können im Grunde genommen mit KI relativ einfach gestaltet werden. der anderen Seite könnte KI natürlich auch dabei helfen die Unternehmen ein Stück weit sicherer zu machen, also sprich Angriffsvektoren früher zu erkennen, entsprechend automatisiert auch Abwehrmaßnahmen einzugreifen. Wo schlägt da momentan das Pendel aus deiner Sicht eher aus? Hilft es jetzt momentan eher den Hackern oder Sind die Unternehmen schon so weit, dass sie KI effizient einsetzen können, um Angriffe abzuwehren? Oder muss da auch einiges passieren?
Julia: Also es muss noch einiges passieren. Also mein Eindruck ist eher, dass die Hacker da in dem Bereich die Oberhand haben. Klar, gibt mittlerweile Tools, die im Einsatz sind und auch wirklich eine bessere Erkennung und effizienter arbeiten. Aber das Problem ist einfach, dass Hacker zum Beispiel die KI auch für noch bessere Deepfakes nutzen können, die du nicht mehr so einfach erkennen kannst. Da gibt es momentan noch keine geeigneten Tools, die da wirklich, wie soll ich sagen, das dann erkennt. Da sehe ich eine große Gefahr. Da muss auf jeden Fall noch wesentlich mehr passieren. Es ist auch, glaube ich, für die CISU schwierig. Also wirklich da ... Die müssen das erstmal regeln, wie man die KI wirklich sicher in ihrem Unternehmen einsetzt. da kommt noch einiges auf die Unternehmen zu.
Martin Bayer: Wo auch noch einiges passieren muss, generell die digitale Transformation, über die wir auch schon über viele Jahre hinweg diskutieren und sprechen. habe momentan so den Eindruck, es da derzeit wirklich jetzt darum geht, bzw. man stärker fordert, dass da endlich die ersten Früchte geerntet werden. Man hat angefangen... bestimmte Abläufe, Workflows zu digitalisieren, so wirklich durchgreifend, dass die Unternehmen drüber nachdenken, ganze Geschäftsmodelle zu digitalisieren und entsprechend zu verändern. Das scheint momentan gerade so so am Anfang zu stehen. Wie schätzt du da den Trend für die nächsten Monate ein? Auf der einen Seite so tatsächlich die Forderungen danach.
Manfred: Das gibt es ja nicht hin.
Martin Bayer: Leute, jetzt kommt mal in die Puschen. Jetzt muss der digitale Wandel wirklich mal auch was zeigen. Auf der anderen Seite stehen natürlich auch die IT-Budgets vor dem Hintergrund der bei vielen Unternehmen schwierigen gesamtökonomischen Situation massivst unter Druck. Wo, glaubst du, führt der Weg da für die Unternehmen hin? Glaubst du, dass einige sagen, ich bin jetzt wirtschaftlich so unter Druck? Fahren wir die IT-Projekte auf das Nötigste runter? Oder sagen manche, jetzt erst recht, wenn nicht jetzt, wann dann? Jetzt müssen wir gucken, dass wir den digitalen Wandel hinkriegen, um endlich mal mit Schwung aus dieser Krise wieder rauszukommen. Was glaubst du?
Jens Dose: eher Letzteres. muss mal als das allob zu sagen, die Unternehmen haben den Schuss gehört. Jens Dose (19:9.660) Das ist auch in Vorstandsetagen angekommen, dass ohne Digitalisierung nix mehr geht. Das heißt, Unternehmen sind dabei, ihre Geschäftsmodelle zu digitalisieren. Also wir hatten ja erst beim CIO des Jahres den Sennheiser Case, die ja über die IT ein komplett neues Geschäftsmodell aufgestellt haben. Also diese Tontechnik ist ja eine sehr analoge Sache und da ein digitales Produkt. auf den Markt zu bringen. Das ist schon irgendwie eine Zäsur. Die ist aber nur möglich durch IT und Digitalisierung. Von daher sehe ich das so, dass die IT-Budgets nicht sinken werden, sondern entweder gleich bleiben oder steigen, um aus dieser Krise mit neuen Vektoren für das Business rauszukommen. Und so das Geschäft doch noch anzukoppeln mit Hilfe der IT. Wo da noch Baustellen sind, sehe ich Daten. Also die Unternehmen, um mit Daten was machen zu können, müssen sie erst mal wissen, was sie haben und wo es liegt. Also das heißt Datensichtbarkeit, silos aufbrechen, Datengüte. Wir kennen das ja alle mit garbage in, garbage out. Das ist bei allem so. Sei das jetzt KI oder sei das Wissensmanagement und so weiter und so fort. das zweite ist, wie halte ich dann die Daten? Mache ich jetzt einen Data Lake, mache ich einen Data Mesh? Was ja auch eine Lösung ist, gehe ich in die Cloud, darf ich in die Cloud? Was bleibt auf dem Blech im Keller? Was geht in die souveräne Cloud? Das sind alles so Rattenschwänze, die halt da überall noch hinten dran hängen. Und da sind Leute aber Ich meine, hatten jetzt auch nochmals die AO des Jahres den Fall von E.ON, die innerhalb von drei Jahren acht Rechenzentren abgestellt haben und komplett in die Public Cloud sind. Das ist ein Energieversorger. Also das ist schon drum, was die da geleistet haben. Aber die haben es halt gemacht und ich glaube, ist auch die Haltung in den Unternehmen. Wir müssen machen, wir wollen machen, also machen wir und alle, mit denen ich spreche, sagen auch, dass sie den Rückhalt aus dem Vorstand haben.
Martin Bayer: Mhm.
Jens Dose: Das ist auch in den Köpfen der Entscheider außerhalb der IT angekommen.
Martin Bayer: Mhm.
Martin Bayer: Es geht letztendlich viel auch um die ...
Manfred: Kann ich mal kurz unterbrechen, weil ich hab hier dauernd schmiert mir das Internet ab. Das ist der neue Rechner, der kotzt mich echt so an. Nicht, dass wir hier jetzt...
Martin Bayer: jetzt schon wieder ab. würde jetzt tatsächlich jetzt Jürgen nochmal schnell ein Spiel bringen. Ja Jens, du hast es gerade gesagt, es geht auch noch viel um Infrastruktur, Hausaufgaben, Kl... Kl... Menix, ich würde jetzt Jürgen noch eine Frage stellen und dann zum Schluss kommen.
Jens Dose: Ja, ich mitschmeche schon wieder ab.
Manfred: Ne, das... Manfred (22:0.936) Ich weiß nämlich nicht, ob alles aufgenommen wurde. ist das Ding. kann sein, er zeigt gerade... Martin Bayer (22:3.497) Ja Jens, du hast es angesprochen. Viele Hausaufgaben sind noch in Sachen IT Infrastruktur zu erledigen. Cloud, nicht Cloud und Premises, was mache ich mit meinem Data Center? Auch gerade so Fragen hinsichtlich digitaler Souveränität, die jetzt hier wieder auch verstärkt aufkommen, gerade vor dem Hintergrund der US-Wahlen. fragt sich Inwieweit hat dieses wackelige Datenschutzabkommen mit den USA künftig noch Bestand? Kann ich den großen US-amerikanischen Hyperscalern eigentlich noch trauen, die ja massivst Milliarden in den Ausbau ihrer Datacenter-Infrastruktur weltweit stecken? Auf der anderen Seite hinten, natürlich hier in Deutschland weit hinterher. Wir haben mit der Schwarz.it und Stackit einen Anbieter, der momentan Dampf macht. Es gibt China. wo wir im Grunde genommen auch überlegen müssen, können wir uns überhaupt noch leisten, die wieder komplett auszusperren oder müssen wir mehr Gleise fahren? Jürgen, du warst gerade erst auf Besuch in China und hast gesehen, was dort alles in Sachen Digitalisierung passiert. Wie schätzt du das ein?
Jürgen Hill: Von daher würde ich nicht ganz die Meinung meines Kollegen Jens teilen. Ich glaube, bei allen Bemühungen, die die Industrie momentan tätig, verglichen zu China, sind wir in Sachen Digitalisierung mittlerweile durchaus abgehängt. Von daher, 2024 war ja in der Politik auch oft das Jahr der Hammer und der Bazookas, rausgeholt werden. Deswegen meine Hoffnung an 2025 und meine Forderung an die neue Regierung wäre, holt jetzt endlich mal den Digitalisierungshammer raus, damit unsere Wirtschaft weiterhin auf den globalen Märkten wettbewerbsfähig bleibt. Weil wenn wir in Digitalisierung nicht in die Puschen kommen, dann ist in meinen Augen wirklich ernsthaft unser Wohlstand in Gefahr.
Martin Bayer: Das ist doch eine schöne Botschaft für 2025. Endlich den Digitalisierungshammer rausholen. Ja, danke schön, dass Sie heute bei uns waren. Das war eine neue Folge von Tech Talk, der Podcast-Reihe von Computerwoche, CIO und CSO. Meine Gäste waren heute die Redaktionen hier von CIO, CSO und der Computerwoche. Ich bin Martin Bayer, Chefredakteur bei IDG. Wenn Sie noch Fragen haben, schreiben Sie uns eine E-Mail an podcast.idg.de. Und hat Ihnen die Episode gefallen, dann hören Sie doch auch in unsere anderen Tech Talks mal rein. Uns gibt es überall da, wo es Podcasts gibt. ja, danke schön an alle, die uns heute zugehört haben. Tschüss, machen Sie es gut und ein tolles, friedliches, hoffentlich erfolgreiches Jahr 2025 für alle unsere Zuhörerinnen und Zuhörer.